Ängste, Phobien, Panikattacken, Zwangserkrankungen

Ängste, Phobien, Panikattacken, Zwangserkrankungen

Ob vor Schlangen, Spritzen oder dem Fliegen - fast jeder fürchtet sich zumindest in einem gewissen Maß vor irgendeinem Gegenstand oder irgendeiner Situation. Das ist ganz normal und sogar wichtig, denn Angst ist etwas Natürliches; etwas, das uns vor Gefahren schützen soll. So kann uns eine "gesunde" Höhenangst beispielsweise davor bewahren, auf einem hohen Berg mit steilem Abgrund neben dem Weg zu gehen.

Bei einer Angststörung hingegen ist die Angst übertrieben stark ausgeprägt und beeinflusst unter Umständen sogar den Tagesablauf. Beim Beispiel mit der Höhenangst wäre dies der Fall, wenn schon beim Treppensteigen oder dem Überqueren von Brücken Angst besteht. Diese Angst kann sich durch die sogenannte Erwartungsangst (vor dem Bewusstsein, dass schon beim Treppensteigen oder dem Überqueren einer Brücke Angstgefühle entstehen, entwickelt sich schon vorher eine Angst vor der Angst) steigern und ein richtiger Angstkreislauf entstehen.

Häufig weitet sich das Angstgefühl aus und geht auch auf andere Situationen oder Gegenstände über. Aus diesem Grund sollten Betroffene sich möglichst bald in therapeutische Behandlung begeben.

Zur Behandlung von Ängsten, Phobien, Panikattacken oder Zwangserkrankungen wende ich die kognitive Verhaltenstherapie und die Hypnotherapie an; die besten Erfolge lassen sich nach meiner Erfahrung erzielen, wenn diese beiden Therapiemethoden miteinander kombiniert werden. Falls Sie sich bisher meine Beschreibung zur Therapiemethode Hypnotherapie noch nicht durchgelesen haben und das Wort "Hypnose" fälschlicherweise ausschließlich mit Showhypnose in Verbindung bringen, empfehle ich Ihnen, sich in dieser Beschreibung (unter dem Reiter "Therapiemethoden" und "Hypnotherapie") über die Hypnotherapie zu informieren.

Behandlung

Der Auslöser einer Angst kann beispielsweise eine bestimmte extrem unangenehme Situation sein, die - aufgrund der extrem unangenehmen Erfahrung - vom Bewusstsein unterdrückt und verdrängt wird. "Bewusst" hat also diese einschneidende Situation nicht stattgefunden; unbewusst kann sie aber in uns Ängste, Panikattacken, andere psychische oder auch körperliche Störungen auslösen. Mithilfe des Trance-Zustands, mit dem in der Hypnotherapie gearbeitet wird, kann genau diese Situation ermittelt und aufgelöst werden. Dadurch kann die damit zusammenhängende Störung meist innerhalb nur weniger Hypnotherapie-Sitzungen nachhaltig behandelt werden.

Ist die Angststörung nicht auf eine bestimmte Situation zurückzuführen, wird das Prinzip der reziproken Hemmung, das im Normalfall in der kognitiven Verhaltenstherapie Anwendung findet, in die Hypnotherapie integriert. Das Prinzip der reziproken Hemmung besagt, dass Anspannung und Entspannung nicht gleichzeitig vorkommen können; je größer die Entspannung ist, desto weniger Platz bleibt für Anspannung. Nachdem Angst in der Regel immer in Verbindung mit hoher Anspannung auftritt bzw. die Angst auf die Anspannung folgt, wird in Trance dann eine besonders hohe Entspannung erzeugt. In diesem extrem entspannten Zustand durchläuft der Betroffene dann mehrfach die eigentlich angstbesetzte Situation, bis diese gedanklich nicht mehr mit der Angst in Verbindung gebracht wird. 
 
Häufig gehen Betroffene davon aus, dass sie mit der Angst leben müssen, weil schon verschiedene Behandlungsmethoden fehlgeschlagen sind; Andere begeben sich nicht in therapeutische Behandlung, weil sie sich schämen, an einer Angststörung zu leiden. Dabei gehören Angststörungen gemeinsam mit Depressionen zu den häufigsten psychischen Störungen. Laut dem Fachblatt "European Neuropsychopharmacology" erkranken etwa 14 Prozent der europäischen Gesamtbevölkerung an einer Angststörung. In Deutschland beträgt die Wahrscheinlichkeit, an einer Angststörung zu erkranken, 15 % (http://psychiatriegespraech.de/psychische_krankheiten/angst/angst_epidemiologie/).

Wie gut sich Hypnotherapie zur Behandlung von Angststörungen eignet, wurde schon im Jahr 2009 in der Mai-Ausgabe vom Ärzteblatt beschrieben. Auf Seite 213 wird der psychologische Psychotherapeut und Hypnotherapeut Paul Janouch zitiert, der betont, dass Hypnotherapie sich (zudem) hervorragend zur Therapie von Ängsten eignet.

Die Anwendungsgebiete umfassen alle Arten von Ängsten und Phobien:
  • Agoraphobie
  • soziale Phobien
  • spezifische (isolierte) Phobien: Spinnenangst, Höhenangst, Flugangst, Prüfungsangst, Schulangst bei Kindern,...
  • Panikstörung
  • generalisierte Angststörung
Die Behandlung von Zwangsstörungen verläuft annährend analog zur Behandlung von Angststörungen. Zwangsstörungen treten mit einer Lebenszeitprävalenz von ungefähr 2 % (http://www.zwaenge.de/diagnose/zwangsstoerung.htm) deutlich seltener auf; häufig verlaufen sie allerdings chronisch, wenn sich Betroffene nicht frühzeitig in Therapie begeben. Auch hier können mit Hypnotherapie große Erfolg erzielt werden.

Wenn auch Sie in Zukunft nicht mehr von Ihrer Angst oder Ihren Zwängen eingeschränkt sein wollen, können Sie mithilfe einer Kombination der kognitiven Verhaltenstherapie und der Hypnotherapie meist in nur wenigen Sitzungen nachhaltig davon befreit werden.
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